South Rim
Allgemeines zum Nationalpark
Der Grand Canyon NP schützt das Gebiet um die 450km lange Schlucht, die der Colorado River im Laufe der Zeit in das Colorado Plateau gegraben hat. 1919 wurde der Grand Canyon zum Nationalpark. Seit 1979 gehört er außerdem zum UNESCO Weltkulturerbe. Der Park zählt mit über 5 Millionen Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchtesten Parks in den USA.
Besucherzahlen
2020 nahm der Grand Canyon NP in der Besucherstatistik der am meist besuchten Nationalparks den 6. und 2023 den 2. Platz ein.
Beste Zeit für einen Besuch: Im Grunde ist es das ganze Jahr über schön. Im Winter ist am wenigsten los, dafür sind manche Trails schwer oder gar nicht begehbar.
Unsere Besuche:
Bisher 8 Besuche: August 1992, August 1994, April 1997, September 1999, November 2009, Mai 2013, Oktober 2014, Februar 2016
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
- 35$/PKW und alle Insassen gültig für 7 Tage
- Durch den Anual Pass* abgedeckt
- Ganzjährig 24h geöffnet.
*Der Anual Pass ist so zu sagen die „Flatrate“ für alle vom National Park Service verwalteten Einrichtungen. Der Pass kostet einmalig 80$ und kann am Eingang des jeweiligen Nationalpark, National Monument usw. erworben werden. Der Pass ist 13 Monate lang gültig.
Desert View
Beschreibung: Kommt man von Osten, ist der Desert View der erste große Viewpoint den man ansteuern kann. Außer der tollen Sicht ist hier der Watchtower eines der Highlights. Dies ist ein vier stöckiger Aussichtsturm, 1932 von Mary Colter designed, um die Aussicht zu genießen. Alles wissenswerte über den Watchtower kann man auf der Homepage des Parks nachlesen.
Unsere Bewertung: Kennt man den Grand Canon noch nicht und kommt von Osten, sollte man den Aussichtspunkt auf keinen Fall auslassen. Neben der gigantischen Aussicht in den Canyon kann man hier auch einen sehr guten Blick auf den Colorado werfen. Außerdem ist auch der Watchtower sehenswert.
Tusayan Museum and Ruin
Beschreibung: Hier kann man unter anderem ein 800 Jahre altes Pueblo besichtigen. Einer der bedeutendsten archäologisch relevanten Plätze Arizonas.
Unsere Bewertung: Kein Muss, aber ganz interessant, wenn noch ein wenig Zeit übrig ist und man sich für die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner interessiert..
South Kaibab Trail
Eines vorweg!!! Die Tour zum Colorado hinunter und und wieder hinauf ist keine Tageswanderung. In allen offiziellen Nationalpark-Broschüren wird davor gewarnt, genau das zu versuchen. Wer es trotzdem tut, sollte sich darüber im klaren sein, dass das hier eine sehr schwere Wanderung mit sehr vielen Höhenmetern im Ab- und Aufstieg ist. Der Aufstieg kommt hier nicht wie üblich am Anfang, sondern am Schluss, wenn man schon etliche Kilometer in den Beinen hat. Es kommt regelmäßig vor, dass sich Wanderer überschätzen und dann gerettet werden müssen. Wasser gibt es ausschließlich oben am Trailhead und unten an der Phantom Ranch. Auf dem gesamten Trail dazwischen gibt es kein Wasser.
Traillänge: 22.3km roundtrip
Höhenmeter: ca. 1460m im Abstieg und das selbe nochmal im Aufstieg
Zeitbedarf: 8 Stunden
Schwierigkeitsgrad: schwer
Beschreibung: Der Trailhead zum South Kaibab Trail ist nur mit dem Shuttle Bus zu erreichen. Mit dem privaten PKW kann man nicht hinfahren. Die Abfahrtzeiten und Stationen des Busses findet man auf der offiziellen Nationalparkseite.
Hat man den Trailhead mit dem Shuttle erreicht geht die Wanderung mit ein paar steilen Switchbacks los. Der Weg ist hier relativ breit und gut zu gehen.
Nach den Switchbacks geht es zunächst gemächlich weiter bergab. Nach 1.4km kommt man zum Oh Ah Point. Der erste Punkt an dem man einen atemberaubenden Blick in den Canyon werfen kann. Bis zum Oh Ah Point ist man 180 Höhenmeter abgestiegen. Vom Oh Ah Point ist es dann nur noch ein Kilometer bis zu Cedar Ridge. Hier gibt es Toiletten, aber kein Wasser! Bis hier hin ist auf dem Trail noch einiges an Betrieb. Aber je weiter man hinunter in den Canyon steigt, desto einsamer wird es. Bis Cedar Ridge ist man 347 Höhenmeter abgestiegen.
Bei Cedar Ridge kann man auf einer größeren Fläche erst mal eine kleine Pause einlegen und ausführlich die Umgebung genießen. Hier ist auch genügend Platz für ein kleines Picknick. Weiter geht es hinunter in den Canyon. Der Weg ist nicht mehr ganz einfach zu gehen. Besonders an steileren Stellen gibt es viele Stufen, die u.a. durch die Mulikarawanen entstehen, die hier jeden Tag rauf und runter laufen. Der Weg wird zwar regelmäßig ausgebessert, aber trotzdem empfanden wir es teilweise schon ganz schön anstrengend, in die vielen Löcher rein und wieder rauszusteigen. Besonders wenn es dann wieder bergauf geht, ist das ganz schön mühsam.
Der nächste Stopp wird der Skeleton Point sein. Das ist der Umkehrpunkt für eine Tageswanderung in den Canyon. Bis hier hin hat man 622 Höhenmeter überwunden und 4.8km zurückgelegt.
Am Skeleton Point angekommen, hat man das erste Mal, auf diesem Trail, die Gelegenheit einen Blick auf den Colorado zu werfen. Wer eine Tagestour macht, kehrt hier in der Regel um und nimmt nun den selben Weg wieder zurück zum Rim.
Wer weiter Richtung Phantom Ranch aufbricht hat jetzt nochmal 6.5km und 838 Höhenmeter vor sich. Der Weg führt nun wieder über zahlreiche Switchbacks nach unten. Nach insgesamt 7km erreicht man den Abzweig zum Tonto Trail. Dieser Trail verbindet den South Kaibab Trail mit dem Bright Angels Trail. Der Bright Angels Trail ist ein weiterer Trail über den man, vom Rim aus, hinunter zum Colorado wandern kann. Der Tonto Trail bietet die Möglichkeit einer Rundwanderung, ohne bis zum Colorado hinunter zu wandern. Die Rundwanderung über den Tonto Trail ist allerdings über 20km lang, sollte also auch nur von fitten Menschen als Tageswanderung in Erwägung gezogen werden.
Weiter windet sich der Weg hinunter in Richtung Colorado. Man erreicht den Tipoff und hat ab jetzt immer mal tolle Ausblicke auf den Colorado. Auf dem gesamten Trail nach unten hat man auch buchstäblich die gesamte Erdgeschichte unter den Füßen. Auch ohne geologische Kenntnisse fallen die verschieden farbigen Gesteinsschichten auf, die sich auf dem Weg nach unten ständig abwechseln. Wer sich für diese verschiedenen Gesteine und den geologischen Aufbau des Grand Canyon interessiert, dem sei der Trail of Time, oben am Rim, ans Herz gelegt.
Immer weiter windet sich der Weg nach unten und man kommt dem Colorado immer näher bis man es nach 11.3km und 1460 Höhenmetern geschafft hat. Man hat die Phantom Ranch erreicht.
Unsere Bewertung: Eine Wanderung die bei vielen Menschen auf der ToDo Liste steht. Einmal in den Grand Canyon hinunter wandern und den Colorado sehen. Die Wanderung ist toll und bietet alles was man sich wünschen kann. Die Ausblicke sind atemberaubend und wir finden, dass man die Dimensionen erst erahnen kann, wenn man einmal in den Canyon hineingewandert ist. Die Ausblicke sind auch vom Rim aus gigantisch, aber erst, wenn man auf einem der Trails wandert, beginnt man zu ahnen, wie gigantisch dieser Canyon wirklich ist. Egal wie weit man nach unten wandert, dies wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Einfach nur toll.
Mather Point
Beschreibung: Der Mather Point ist wohl der bekannteste Aussichtspunkt am Grand Canyon. Er liegt direkt hinter dem Visitor Center und ist deswegen meist immer gut besucht.
Unsere Bewertung: Außer den vielen Menschen, die hier so gut wie immer sind, ist das ein richtig toller Aussichtspunkt. Wenn man zum Grand Canyon kommt, sollte man hier mal in die Tiefe gucken.
Trail of Time
Beschreibung: Der Trail of Time ist ein kleiner Spaziergang durch die geologische Geschichte des Grand Canyon. Man läuft 1 Million Jahre in der Erdgeschichte zurück und kann dabei allerlei interessantes entdecken. Es gibt jede Menge Schautafeln. Da der Trail am Rim des Grand Canyon entlang führt, gibt es auch atemberaubende Aussichten. Der Trail führt vom Yavapai Geology Museum zum Grand Canyon Village. Je nach dem in welche Richtung man läuft, kann man in der Zeit zurück oder nach vorne laufen.
Traillänge: 1.6km oneway
Höhenmeter: –
Zeitbedarf: 1 Stunde
Schwierigkeitsgrad: leicht
Unsere Bewertung: Sehr interessant für jeden der sich für Geologie und die Entstehung des Grand Canyon interessiert. Der kleine Spaziergang ist einen Abstecher wert.
Hermits Rest
Beschreibung: Der westliche Teil des Nationalparks, die Hermits Rest Road, ist die meiste Zeit des Jahres für private PKW´s geschlossen. Nur in den Wintermonaten kann man mit dem eigenen Auto die Straße befahren. Das restliche Jahr über ist man auf den Shuttle Bus angewiesen. Am Schluss der Straße befindet sich das Hermits Rest House. Es wurde 1914 gebaut und bietet Wanderern einen Platz zur Rast bei ihren Wanderungen entlang des Grand Canyon. Den gesamten West Rim zum Hermits Rest House kann man auch erwandern.
Unsere Bewertung: Der Grand Canyon bietet jede Menge atemberaubende Aussichtspunkte. Das ist auch hier nicht anders. Von daher lohnt der Weg hierher aus unserer Sicht auf jeden Fall.
Ein für uns wichtiger und immer sehr spaßiger Teil sind die Tiere, die man besonders in den Nationalparks in freier Wildbahn beobachten kann. Hier im Grand Canyon NP haben wir u.a. folgende Tiere gesehen.