Allgemeines zum National Park
Der Big Bend NP ist einer der flächenmäßig größten Nationalparks der USA. Er liegt im Süden von Texas, direkt an der Grenze zu Mexiko. Diese Grenze wird durch den Rio Grande gebildet. Um diese besondere Natur zu schützen wurde 1944 der Nationalpark hier eingerichtet. Der Park ist sehr vielfältig. Hier gibt es alles. Von der Wüste bis zu 2300m Hohen Bergen. Dadurch variiert auch das Klima sehr stark. Während es in den Bergen auch im Sommer meist moderate Temperaturen gibt, steigen diese in der Wüste oft deutlich über 40°C.
Besucherzahlen
2023 nahm der Big Bend NP in der Besucherstatistik der am meist besuchten Nationalparks den 40. Platz ein.
Beste Zeit für einen Besuch: Zwischen Oktober und April findet man die angenehmsten Temperaturen.
Unsere Besuche:
Bisher 1 Besuch: März 2018
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
- 30$/PKW und max. 15 Personen gültig für 7 Tage
- Durch den Anual Pass* abgedeckt
- Ganzjährig 24h geöffnet.
*Der Anual Pass ist so zu sagen die „Flatrate“ für alle vom National Park Service verwalteten Einrichtungen. Der Pass kostet einmalig 80$ und kann am Eingang des jeweiligen Nationalpark, National Monument usw. erworben werden. Der Pass ist 13 Monate lang gültig.
Chisos Mountains Lodge
Beschreibung: Die Chisos Mountains Lodge liegt mitten in den Chisos Mountains und ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit (außerhalb von Campingplätzen) im Big Bend National Park. Genau wegen dieser beschränkten Auswahl sollte man sich sehr frühzeitig um ein Zimmer kümmern. Besonders im Frühling ist hier schon Monate vorher alles ausgebucht. Es gibt ein Restaurant, das ganz OK war. WLAN gibt es im Bereich des Visitor Centers und des Restaurants.
Unsere Bewertung: Wir haben Anfang März 2018 hier in der Mountain Lodge übernachtet. Ich hatte die Zimmer schon 8 Monate vorher gebucht. Unser Zimmer war in Ordnung. Das Bad war sehr klein, aber im Grunde war alles da, was man brauchte und es war sauber. Das Highlight war der Balkon von dem aus wir gerne einen Bären gesehen hätten. Leider hat sich aber keiner blicken lassen.
Lost Mine Trail
Beschreibung: Der Trailhead befindet sich knappe 2km östlich der Chisos Mountain Lodge. Er führt hinauf in die Berge. Zuerst geht es durch den Wald, aber schon nach kurzer Zeit gelangt man auf einen Bergkamm und ab da hat man dann den restlichen Weg immer wieder tolle Aussichten ins Tal und auf die umliegenden Berge. Der Trail ist gut ausgebaut und leicht zu laufen. Nur auf dem letzten Kilometer wird es steiniger und man muss das ein oder andere Mal einen größeren Schritt machen. Es geht die ganze Zeit bergauf und so ist der Weg dementsprechend ein wenig anstrengend.
Traillänge: 7.7km
Höhenmeter: 335m
Zeitbedarf: 3-4 Stunden
Schwierigkeitsgrad: mittel
Unsere Bewertung: Uns hat der Lost Mine Trail sehr gut gefallen. Wir fanden ihn sehr abwechslungsreich und wir haben die Ausblicke sehr genossen.
Zwei Anmerkungen gibt es noch für alle, die in der Hochsaison unterwegs sind. Da die Temperaturen im Frühling noch nicht so hoch sind, sind hier im Park sehr viele Menschen unterwegs. So war auch der Trail hier sehr gut frequentiert. Dazu kommt, dass es am Trailhead nur etwa 15 Parkplätze gibt. Diese sind morgens sehr schnell besetzt. Wer also noch einen Platz haben möchte, sollte früh aufstehen. Wir waren um 8.30 Uhr am Parkplatz und haben den letzten Platz ergattert.
Grapevine Hills Trail
Beschreibung: Der Trailhead zum Grapevine Hills Trail befindet sich etwa 21km nördlich der Chisos Mountain Lodge. Etwa die Hälfte der Anfahrt erfolgt über eine Dirt Road. Bei unserem Besuch im März 2018 war die Straße in einem ganz passablen Zustand. Höhere Bodenfreiheit am Auto war ganz hilfreich. Ein Allrad-Antrieb war nicht notwendig.
Die Wanderung ist eigentlich recht einfach. Der Weg ist gut ausgebaut und verläuft auch erst einmal relativ flach. Erst kurz bevor man den Balanced Rock erreicht, muss man einen kurzen, aber recht steilen Berg nach oben klettern. Kurz danach erreicht man den spektakulären Stein.
Traillänge: 3.5km
Höhenmeter: 73m
Zeitbedarf: 1-2 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittel – Der Trail ist gut ausgebaut und bis auf die letzten paar hundert Meter auch leicht zu laufen.
Unsere Bewertung: Eine recht kurze und nicht sehr schwere Wanderung die erst nicht so spektakulär ist. Im letzten Drittel ist sie allerdings abwechslungsreich und bietet schöne Aussichten und einen tollen balancierenden Stein. Uns hat die Wanderung gut gefallen.
Santa Elena Canyon
Beschreibung: Der Santa Elena Canyon befindet sich im äußersten Südwesten des Parks direkt am Rio Grande. Wenn, wie bei unserem Besuch im März 2018, der Terlingua Creek praktisch kein Wasser führt, ist der Weg sehr leicht zu laufen. Es gibt am Eingang des Canyons nur ein paar Treppenstufen zu überwinden, ansonsten ist der Trail eben.
Manchmal führt der Terlingua Creek allerdings viel Wasser. Dann genießt man die Aussicht entweder aus der Entfernung. Oder man watet durch das mehr oder weniger hohe Wasser.
Hat man den Creek überwunden, kann man ein paar hundert Meter in den Canyon hineinlaufen.
Traillänge: 2.6km
Höhenmeter: 26m
Zeitbedarf: 1 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht
Unsere Bewertung: Der Santa Elena Canyon war ein netter Anblick. Die hohen, steilen Canyonwände sind sehr beeindruckend und zeigt mal wieder eindrucksvoll, welche Kraft Wasser hat. Hier hat der Rio Grande nicht nur den Canyon geschaffen, sondern er teilt auch die USA von Mexiko. Für uns machte das den Ort auch zusätzlich interessant, denn der Rio Grande führte so wenig Wasser, dass man fast trockenen Fußes die Grenze überqueren konnte. Natürlich haben wir das nicht getan, aber so nah an der Grenze zu stehen war irgendwie beeindruckend. Schon im März war es hier sehr kuschelig warm.
Hot Springs Trail
Beschreibung: Die heißen Quellen befinden sich im Südosten des Parks direkt am Rio Grande an der Grenze zu Mexiko. Es ist ein ehemaliges Thermalbad, das 1909 von J.O. Langford eingerichtet wurde. Dieser war auf der Suche nach einer Kur für seine Malaria, als er von den heißen Quellen hier hörte. In der Folge wurden die Hot Springs die erste Touristenattraktion in der Gegend. 1971 wurden die Hot Springs in das national Register of Historic Places aufgenommen. Vom Parkplatz aus läuft man, vorbei an den alten Gebäuden des ehemaligen Bades, zu den heißen Quellen. Der Weg führt direkt entlang des Rio Grande und man kann immer mal einen Blick hinüber nach Mexiko werfen. Wer möchte, kann noch heute in dem von Langford angelegten Pool in den heißen Quellen ein Bad nehmen. Wir waren im März 2018 hier und es war bereits gut an die 30°C warm.
Traillänge: 1.2km
Höhenmeter: –
Zeitbedarf: 1 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht
Unsere Bewertung: Ganz nett, aber das war für uns kein unbedingtes must see. Wer nicht viel Zeit im Park hat, muss unserer Meinung nach nicht unbedingt hier hin. Es gibt interessantere Dinge zu unternehmen.
Castolon und weiteres sehenswertes
Beschreibung: Castolon ist ein ehemaliger Militärstützpunkt, der angelegt wurde, um die hier siedelnden Bauern während der mexikanischen Revolution vor Grenzgängern zu schützen. Heute kann man neben dem Visitor Center hier noch zahlreiche Exponate aus der Zeit besichtigen.
Im Südwesten des Parks findet man den Boquillas Canyon Overlook. Hier bieten mexikanische Grenzgänger ihre Waren an. Das Kaufen dieser Souvenirs ist allerdings illegal. Man findet überall im Park Hinweis, den Kauf dieser angebotenen Waren zu unterlassen. An solchen Stellen wird einem das Gefälle zwischen Arm und Reich sehr deutlich vor Augen geführt.
Unsere Bewertung: Wir wissen gar nicht genau wieso, aber lange Zeit haben wir um den Big Bend NP einen Bogen gemacht. Jetzt, da wir den Park selber besucht haben, können wir wirklich sagen, dass der Big Bend NP in natura viel besser aussieht als auf Fotos. Zumindest haben wir das so empfunden. Nach den ganzen Fotos, die wir davon gesehen haben, hatten wir gar nicht besonders viel erwartet. Aber vor Ort fanden wir den Park doch durchaus interessant und sehenswert. Er ist auf jeden Fall einen Besuch wert.